Zu den besonders reizvollen Abschnitten mit ihrer vielgliedrigen und vielgestalteten vorpommerschen Küste gehört die Halbinsel Mönchgut im Biosphärenreservat Südost-Rügen. Trotz des geringen Areals von nur knapp 30 km² besitzt das im Südosten der Insel Rügen gelegene Gebiet zahlreiche natur- und kulturgeschichtliche Eigentümlichkeiten und Besonderheiten.
Die sanfte Hügellandschaft schiebt sich weit ins Meer und Ostsee vor, nordöstlich begrenzt durch den Greifswalder Bodden.
Rund um die wunderschöne Halbinsel Mönchgut mit ihren idyllischen Dörfern und der einzigartigen Naturlandschaft ranken sich zahlreiche Mythen und Geschichten.
Aussichtspunkte – wie der Bakenberg mit einer Höhe von 66 Metern – ermöglichen einen Rundumblick über die einmalig schöne Landschaft im Südosten der Insel Rügen:
Von der Greifswalder Oie, zum Streckelberg auf Usedom, die Insel Ruden, die Kirchtürme von Wolgast, Wusterhusen und Greifswald und zum gegenüberliegenden Ufer Lubmins.
Die Landverbindung zum übrigen Rügen hielt sich in Grenzen, die Mönchguter waren stolz auf Tradition und Werterhalt. Historisch belegt hingegen sind frühe Verbindungen über das Wasser, den Bodden, denn die Mönche des Klosters Eldena bei Greifswald zählten bereits im 13. Jahrhundert zu den Besitzern Mönchguts. Sie gaben der Halbinsel ihren Namen: „Gut der Mönche“.
Mönchguter Schulmuseum
Kirche von Groß Zicker
Als niederschlagärmster Teilbereich Rügens finden sich auf Mönchgut weite Trockenrasengebiete, Hutungen und Ginsterheiden.
Der Pflanzen- und Tierproduktion auf meist kargem, sandigen Boden steht die meerverbundene Tätigkeit und maritime Kultur der Bevölkerung gegenüber, die in Fischwirtschaft und Seeverkehr unterschiedlichste Spuren hinterlassen hat.
Die Dörfer, mit Resten landschaftlich gebundener Hausformen, liegen in niedriger Hanglage im Schutz des Hügelgeländes und sind heute Zeugnis einer Verbindung von traditionellem Hausbau und moderner Nutzung für Fremdenverkehr und Urlaubskultur.
Die Halbinsel veränderte in ihrer Geschichte oft die Gestalt, besonders die Küsten- und Geländeformen waren der wind- und sturmreichen Witterung stark ausgesetzt. Berichte über Stürme und Überflutungen dokumentieren den jahrhundertealten Kampf der Bevölkerung mit den Naturgewalten.
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Im Folgenden stellen wir Ihnen die verschiedenen Ortschaften der Halbinsel Mönchgut vor. Schnell wird klar sein, warum wir vom „Traumurlaub direkt an der Ostseeküste“ sprechen.
Klein Zicker – Ein Paradies für Surfer
Von Thiessow aus – dem Südperd mit feinem Ostseestrand – führt ein befestigter Deichweg entlang einer schmalen Nehrung und in unmittelbarer Ufernähe, zu dem letzten Dorf der Halbinsel Mönchgut: Klein Zicker. Das wohl kleinste Surferparadies der Insel Rügen bietet ideale Bedingungen für Sportler und Erholungssuchende.
Der slawische Name bedeutet „Meisenort“ und wurde schon um 1360 beim Verkauf des Fischerdorfes an das Kloster Eldena genannt. Sicher ist, dass schon damals die Besiedlung um den sanft ansteigenden Inselkern erfolgte, waren die bäuerlichen Gehöfte doch so vor Sturm und Flut geschützt – also verhältnismäßig „hochwasserfrei“ angelegt. Die erste urkundliche Erwähnung von Lotsentätigkeit in Klein Zickler erfolgte bereits um 1690. Doch erst über 150 Jahre später wurde 1844 von der Zollverwaltung für zwei Beamte ein Gebäude mit Stallung errichtet, um die Zollabfertigung für Schiffer und Kaufleute zu gewährleisten. Zahlreiche Häusernamen in Klein Zicker zeugen noch heute von dieser längst vergangenen Zeit und erinnern an die historisch gewachsene, innige Verbindung des Ortes zum Meer.
Klein Zicker ist von Wasser umgeben: der ausgebuchtete, flache Strand im Süden ist zwar recht steinig, aber dafür von einmaliger Schönheit während die Abendsonne am Horizont der Ostsee untergeht. Östlich des kleinen Ortes gelangt der interessierte Wanderer hingegen zum windgeschützten und hafenähnlich geschwungenen Ufer des Zickerschen Sees.
Thiessow – Südlichstes Ostseebad auf Rügen
Dieser kleine Ort macht einen Haken, er führt vom „Großen Strand“ in Richtung Klein Zicker und war jahrzehntelang das Zentrum des Lotsenwesens auf Mönchgut. Viele Jahre hatte der Lotsenkommandeur seinen Sitz im südlichsten Ostseebad der Insel Rügen. Gleichzeitig bestimmt von Fischereikommunen bildeten die Lotsenhäuser und traditionell errichteten Fischerhäuser das besondere Gesicht von Thiessow auf Mönchgut.
Heute ist der Verbindungsstrand zwischen Thiessow und Klein Zicker ein Eldorado für Surfer, Radfahrer und Wanderer. Genießer der einheimischen Küche finden, mit Blick auf die Weite des Greifswalder Boddens, gleich am Ortseingang freundliche und unaufgeregte Gastlichkeit.
Bei der „Oberen Wache“ auf den Höhen des „Südperds“ ist eine Präsentation zur Geschichte des Lotsenwesens eingerichtet und der rekonstruierte Wachturm bietet in luftiger Höhe Aussicht und Rundumblick über den südlichsten Zipfel der Insel Rügen.
Middelhagen – Mönchguter Tradition hautnah erleben
Ursprünglich das größte Dorf auf Mönchgut – bestehend aus Grodenhagen, Philippshagen, Middelhagen und Kleinhagen – wurde das Siedlungsareal „Hagen“ von Mönchen gegründet und durch ausgedehnte Rodetätigkeit urbar gemacht.
Die Klosterbauern mussten nicht nur pflügen, säen, mähen und einfahren, sie mussten auch Gehölze und Höfe pflegen und waren zur intensiven Viehzucht verpflichtet. Auch auf das Bierbrauen verstanden sich die Zisterzienser im alten „Mönnikeguth“.
Auf dem ehemaligen Standort des Klosterhofes wurde der Gutshof Philippshagen errichtet, mit umgebenden Garten- und Parkanlagen. 1850 erbauten die preußischen Herren auf diesem Terrain im Südosten der Insel Rügen ein backsteinernes Gutshaus mit breitem Dachgiebel und Freitreppe.
Heute befindet sich in Middelhagen ein Dorfensemble besonderer Art: die Wohnanlage mit Pension ist gemütlich und ruht in dörflichen Frieden, nebenan hat ein Töpfermeister sein Domizil und offene Werkstatt, gegenüber grüßt die Dorfkirche aus dem 15. Jahrhundert mit dem einzigartig wertvollem Katharinen-Altar und direkt daneben kann der Besucher im Küsterhaus – dem jetzigen Schulmuseum – den Spuren der Bildungsgeschichte auf Mönchgut folgen. Näher kann man Rügens traditionelle Architektur nicht bewundern und authentische Lebensweisen vergangener Zeiten hautnah erleben.
Schulmuseum in Middelhagen
Besucher des Museums können den Alltag einer Einklassenschule, in dem bis zu 60 Kinder von der ersten bis zur achten Klassen in einem Raum unterrichtet wurden, hautnah erleben.
Allerdings ist das Schulmuseum jeden Montag geschlossen und Tiere sind in dem historischen Gebäude auch nicht erlaubt.
Besuchergruppen sollten sich im Vorfeld unter der Telefonnummer 038308-2478 anmelden.
Erlesene Speisen, beste (hausgebraute) Getränke gibt es im Gasthof „Zur Linde“, der direkt an der prähistorischen „Mönchguter Landstrasse“ angelegt wurde und ergänzt wird durch den familiär geführten Gaststättenbetrieb des Cafe`s „Froschkönig“ an der Dorfstraße Richtung Kleinhagen. Dort gibt es: „Die beste Mohntorte Ihres Lebens“.
Also – wandern, sehen, genießen! Auf ins Mönnikeguth – der Halbinsel Mönchgut und die Zickerschen Berge!
Gager – Romantisches Fischerdorf auf Mönchgut
Der slawische Name Gager (1360 erstmals erwähnt) geht auf das Wort „Ahorn“ zurück. Der idyllische Ort befindet sich am Nordabhang des hügeligen Inselkerns des Zickerschen Hövts, hatte im 19. Jahrhundert zwei Holländermühlen und in Hafennähe zehn Bauernställe.
Durch den aufkommenden Fremdenverkehr im 20. Jahrhundert vergrößerte sich der Ort ständig und bildet bis zur Gegenwart – um den romantischen Hafen an der Hagenschen Wiek herum – ein Zentrum der Fischerei, des Segelsports und ein Urlauberparadies niveauvollen Wohnens inmitten historischer, ländlicher Umgebung.
Wer frischen Fisch gerne selber zubereitet, kann ihn bei den anlandenden Fischern am Hafen abholen, sich den fetten Hering oder die dicke Flunder selber aussuchen oder – mit frisch zubereiteten Fischbrötchen aller Art im Rucksack – von hier den einmalig schönen Rundwanderweg am Ufer der Hagenschen Wiek entlang beginnen.
Wer Zeit und Kraft und gute Laune hat, schafft es von Gager aus rund um die „Zickerschen Alpen“ bis Groß Zicker, um dann über die Berge im Südosten der Insel Rügen wieder im „Zentrum“ des romantischen Fischerdorfes anzulanden.
Alt Reddevitz – Reiterhof und Whiskey-Brennerei
Der kleine Ort liegt als Häuserreihe auf der sanft geneigten Südseite eines langgestreckten Rügener Inselkerns, dem Reddevitzer Hövt. Bereits 1249 erstmals erwähnt, zeichnet sich Alt Reddevitz durch seine, bis zur schmalen Spitze hin, bebauten Siedlungsstellen aus. Ende des 19.Jh. wurde auf dieser Anhöhe der Halbinsel Mönchgut eine Windmühle errichtet, 1903 das erste Hotel – die „Strandburg“ – über Jahrzehnte Zentrum traditioneller Trachtenfeste. Jetzt befindet sich dort die einzige Whiskey-Brennerei Mönchguts, mit Café-, Verkaufs- und Besichtigungsräumen.
Informationen über Rügen – Deutschlands größte Insel
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